: Islamischer Religionsunterricht bewährt sich
Niedersächsische Kultusministerin stellt Studie vor, die dem Schulversuch integrativen Erfolg bescheinigt
In diesem Fall sind sich Wissenschaft und Politik einig: Der islamische Religionsunterricht in Niedersachsen hat sich bewährt – das zumindest ist das Ergebnis der Begleituntersuchung, die Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) am Montag vorstellte. Der Unterricht, der seit 2003 als Schulversuch angeboten wird, „trägt zur Integration bei und stärkt die kulturelle Identität von muslimischen Schülerinnen und Schülern“, so das Fazit der Wissenschaftler von der Universität Magdeburg.
Derzeit beteiligen sich 29 Grundschulen mit 1.600 SchülerInnen und 22 Lehrkräften an dem Projekt. Der Unterricht wird nicht als Religionskunde, sondern als Bekenntnisunterricht erteilt. Die Skepsis einiger türkischer Eltern gegenüber arabischen Lehrern habe sich gelegt, erklärte eine Sprecherin des Kultusministeriums. Die Ängste einiger deutscher Eltern, es könnten fanatische Parolen verbreitet werden, seien unbegründet.
Bislang unterrichten Lehrkräfte, die eine berufsbegleitende Zusatzausbildung absolviert haben. Den neue Studiengang „Islamische Religionspädagogik“ an der Universität Osnabrück haben 2007 nur vier Studierende besucht, zum Wintersemester sollen es 17 sein.
Da bislang keine muslimische Organisation die Kriterien einer Religionsgemeinschaft erfüllt, hat sich in Niedersachsen 2002 ein runder Tisch aus Vereinen und Moscheegemeinden gegründet, mit dem gemeinsam ein Lehrplan erarbeitet wurde. Die alevitischen Gemeinden sind jedoch aus diesem Kreis ausgeschieden und haben inzwischen einen eigenen Religionsunterricht beantragt. GRÄ