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Archiv-Artikel

asta-beiträge Liberale Revolte, Teil II

Die revolutionären Anarchisten der FDP wagen einen zweiten Anlauf. Schon im November hatte Wolfgang Gerhardt, Chef der FDP-Bundestagsfraktion, zum „schönsten zivilen Protest“ aufgerufen: zu der Lahmlegung eines Finanzamtes. Doch was da im Großen nicht wirklich funktionierte, soll jetzt im kleinen, irgendwann einmal für seine Renitenz bekannt gewesenen Umfeld erneut versucht werden. Kein Staat nirgends, erst recht nicht der Staat im Staate an den Unis. Da hilft nur eins: der totale Widerstand.

Kommentar von GEREON ASMUTH

Martin Lindner, Fraktionschef der Berliner FDP, will die Studenten persönlich zur Revolte bitte – per Formular. Um dann geeint zurückschlagen zu können gegen die bösen Asta-Zwangsabgaben. Denn vor zwei Wochen hat das Abgeordnetenhaus Unerhörtes beschlossen: Die gewählten Studentenvertreter dürfen sich ab sofort nicht mehr nur über Uni-Interna äußern, sondern auch zu solchen Fragen, „die sich mit der gesellschaftlichen Aufgabenstellung der Hochschulen sowie der Anwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der Abschätzung ihrer Folgen für die Gesellschaft und die Natur beschäftigen“. Und dafür darf das Studentenparlament eben auch die Asta-Gebühren verwenden. Missbrauch, argwöhnen da die Liberalen. Und noch schlimmer: verfassungswidrig!

Man begrüße politisches Engagement an den Hochschulen, beteuert Fraktionschef Lindner. Es müsse allerdings auf freiwilliger Basis geschehen. Und das dürfte wohl das größte Problem der Liberalen sein. Ihre Hochschulgruppen wurden gerade bei den Wahlen zum FU-Studentenparlament von den Nachwuchsakademikern – ganz freiwillig – gehörig abgemeiert. Und das gute Geld dürfen nun wieder diese „linken Kuba-Fans“ ausgeben.

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