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Archiv-Artikel

taz-Kommentare als Pflichtlektüre

betr.: „Zusammenprall der Zivilisationen“ (USA versus altes Europa), Kommentar von Christian Semler, taz vom 24. 1. 03

Souverän, unaufgeregt und wohltuend selbstbewusst! Die taz trägt nicht nur beim Thema Irak massiv dazu bei, sich zu orientieren, zu informieren und die eigene Meinung zu überprüfen. Ich lese aus kommunalpolitischem Interesse zwei weitere Tageszeitungen – und was da nicht steht, spricht Bände! Ich danke Semler und der gesamten Redaktion für ihre Arbeit und ihren Mut.

KARIN BIRKEL, Schramberg

Das war ein typischer Contra-contra-Kommentar! Manchmal seid ihr Linken konservativer als diejenigen, denen ihr genau dieses vorwerft … Das „alte“ Europa hat durch die jüngsten Feierlichkeiten einen ungeheuren Schub an Selbstbewusstsein erhalten. Mich freut, dass wir Schulter an Schulter neben Frankreich stehen, und dass die Politik es in dieser fragilen Zeit geschafft hat, mich mit Hoffnung zu erfüllen! JAN STEUSSLOFF, Hamburg

Der „Zusammenprall der Zivilisationen“ bringt es auf den Punkt. taz-Kommentare stellen sich immer wieder und hier im Besonderen als Pflichtlektüre für diejenigen heraus, die einem drohenden Krieg etwas reflektierter entgegensehen, als es die Gringos in der jetzigen US-Administration tun.

Es ist ja keine Neuigkeit festzustellen, dass es der „uramerikanischen“ (hihi) Mentalität entspricht, diejenigen über den Haufen zu ballern, die es wagen, zu widersprechen. Besorgniserregend in diesem Zusammenhang mag sein, dass es nun nicht mehr generell ausschließbar erscheint, die Nächsten auf der Liste zu sein. Das eben Gesagte gilt vor allem dann, sollte sich ein deutscher Staatsanwalt trauen, es zu versuchen, einen möglichen kriegsverbrecherischen amerikanischen Soldaten vor den internationalen Strafgerichtshof zu bringen. Ups. Eine noch brenzligere Situation als die, die wir aktuell schon haben. Vielleicht aber sollte Herr Milošević den Stuhl auch für Herrn Bush noch etwas anwärmen (= Idealziel).

Und dann perpetuiert sich die Lage dahingehend, sich in die „Achse des Bösen“ endgültig eingereiht zu haben, und bitte schön: Chirac und Schröder haben einen Anfang gemacht. Was gut ist.

THORSTEN HAGEMANN, München