Seoul erkaufte Korea-Gipfel

SEOUL afp ■ Südkoreas Regierung hat kurz vor dem historischen Gipfeltreffen der beiden koreanischen Staatschefs im Juni 2000 heimlich 200 Millionen Dollar an Nordkorea gezahlt. Das Geld sei eine Woche zuvor von der staatlichen Entwickungsbank KDB über den Hyundai-Konzern zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten nach Nordkorea überwiesen worden, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Rechnungshofs gestern in Seoul. Das Geld sei Teil eines 400-Millionen-Dollar-Kredits der KDB an eine Hyundai-Tochter gewesen, die Wirtschaftsprojekte in Nordkorea unterhält. Über die genaue Verwendung wurde zunächst nichts bekannt. Die Opposition warf Präsident Kim Dae Jung vor, Nordkoreas Zustimmung zum Gipfel erkauft zu haben. Kim wurde für seine Entspannungspolitik mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Gestern ließ er erklären, er lehne eine juristische Untersuchung der Zahlung ab.