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Archiv-Artikel

Kassen kosten Pillen mehr

Arzneikosten steigen um 2 Milliarden. Spargesetz droht

BERLIN dpa ■ Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen steigen im kommenden Jahr voraussichtlich um 6,6 Prozent auf einen Rekordwert von mehr als 31 Milliarden Euro. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kündigte ein Spargesetz für den Fall an, dass die bereits beschlossene schärfere Bewertung von Medikamenten nicht 2009 umgesetzt werde.

Grund für das Plus von rund 2 Milliarden Euro seien höhere Preise, neue Mittel, mehr Ältere und mehr ambulante Behandlungen, teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gestern in Berlin mit. 2007 gaben die Kassen knapp 27,8 Milliarden für Medikamente aus.

Schmidt bemängelte, in vielen Fällen seien die Arzneipreise nicht fair. Manche neuen Mittel brächten nur 5 bis 10 Prozent mehr Nutzen, aber mehr als 300 Prozent höhere Kosten, sagte Schmidt. „Dafür gibt es überhaupt keinen Grund.“ Bessere Regulierung sei rasch nötig.

Die Selbstverwaltung müsse sich über die Methode der beschlossenen Kosten-Nutzen-Bewertung einigen, forderte Schmidt. „Ansonsten bin ich gern bereit, ein Arzneimittelsparpaket auf den Weg zu bringen.“