„Der Sack ist noch lange nicht zu“

Mit der taz Panter Stiftung werden Ausbildungen junger JournalistInnen und der Panter Preis finanziert. GründungsstifterInnen sind alle, die uns bis zum 2. Oktober ihre Vertretungsvollmacht geschickt hatten und deren Stiftung bis zum Stichtag auf dem Konto eingegangen war. Zustifter für den Kapitalstock werden automatisch noch alle, deren Geld bis zum 31. 12. 2008 bei uns eingeht. Eine Vollmacht ist jetzt nicht mehr nötig. Spenden zur Sofortverwendung für aktuelle Projekte wird es erst ab dem nächsten Jahr geben. Wenn Sie noch als ZustifterIn dabei sein wollen, fordern Sie unsere Broschüre an oder überweisen direkt auf folgendes Konto: taz, Verlagsgenossenschaft eG bei der GLS-Bank Bochum, Bankleitzahl 430 609 67, Konto-Nr. 8020477402 Alle weiteren Infos unter www.taz.de/stiftung

Die Panter Stiftung der taz ist bald rechtskräftig. Nur die Million für das Gründungskapital ist noch nicht ganz voll

taz: Ihr seid die „im Stiftungsgeschäft bestellten Vorstände“ der taz Panter Stiftung. Seid ihr also die, die künftig darüber entscheiden, was mit dem Stiftungskapital geschieht?

Karl-Heinz Ruch: Als Vorstände verwalten wir die Stiftung. Dazu gehört auch die Anlage des Stiftungsvermögens. Alle bisher eingegangenen Zuwendungen der vielen hundert StifterInnen fließen in dieses Stiftungsvermögen, und das ist „seinem Bestand nach zu erhalten und sicher, nach ethischen Kriterien anzulegen“.

Ihr wolltet eine Million Euro sammeln – habt Ihr die zusammen?

Konny Gellenbeck: Wir mussten irgendwann die Gründungsurkunde einreichen, damit die Stiftung noch bis Jahresende anerkannt werden kann. Was ja wichtig ist für die StifterInnen, damit sie ihre Zuwendungen steuerlich geltend machen können. Deshalb sind wir Ende September mit 830 Vollmachten über 709.962,75 Euro und der Gründungsurkunde zur Stiftungsaufsicht gegangen.

Und damit ist nun der Sack zu?

Ruch: Überhaupt nicht. Vorstand und Kuratorium der Stiftung haben gleich in ihrer ersten Sitzung entschieden, dass alle Beträge, die noch in diesem Jahr bei der Stiftung eingehen, dem Stiftungsvermögen zufließen.

Gellenbeck: Wir werben ja weiter um die Million. Es kommt täglich was dazu, und inzwischen sind runde 750.000 Euro auf unserem Konto eingegangen.

Wer entscheidet über die Mittelvergabe?

Gellenbeck: Das Herz der Stiftung ist ihr Kuratorium, das aus bis zu 15 Personen besteht, von denen 9 bei der Gründung von der taz Genossenschaft bestellt wurden. Das Kuratorium gibt Empfehlungen für die Anlage wie auch für die satzungsgerechte Verwendung der Erträge des Stiftungsvermögens. Wir, der Vorstand, führen die Geschäfte und müssen das in konkrete Projekte umsetzen.

Wer sind die KuratorInnen?

Ruch: Wir haben viele WeggefährtInnen von früher gewinnen können, was mich persönlich sehr gefreut hat. Viele haben selbst einmal ihre Karriere in der „taz Journalistenschule“ angefangen und lassen sich jetzt für die Idee der taz Akademie begeistern.

Stimmt es eigentlich, dass ihr schon 1978 bei der Gründung der taz über eine Stiftung nachgedacht habt?

Ruch: Ja, man kann das im „Prospekt: Tageszeitung“ von 1978 nachlesen. Damals sollte die taz sogar einer Stiftung gehören. Daraus wurde damals allerdings nichts, die taz gehörte zunächst ihren Mitarbeitenden als selbstverwalteter Betrieb und wurde später eine Genossenschaft. Und nun, pünktlich zum 30. Geburtstag der taz, haben wir tatsächlich beides: eine gemeinsinnige Genossenschaft, die die wirtschaftliche Unabhängigkeit der taz garantiert, und eine gemeinnützige Stiftung. Man darf seine Träume nicht aufgeben. INTERVIEW: KLW

KONNY GELLENBECK arbeitet bereits seit 1986 bei der taz und ist dort seit 1996 für Genossenschaft, KG und Stiftung zuständig. KARL-HEINZ RUCH gehörte 1978 zu den taz-Gründern und war von Anfang an Geschäftsführer der taz.