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Archiv-Artikel

Betr.: Jungfer sucht Mitgift, taz hamburg vom vom 28.1.03

Umverteilung

Gegen die Verschönerung des Jungfernstiegs ist nichts zu sagen. Dass aber Herr Otto mal so eben 5 Millionen lockermachen kann, verwundert schon. Hat Gewerkschafter Rose von verd.divielleicht doch Recht, dass die 10 Reichsten unserer Stadt den Haushalt sanieren sollten? Unzählige soziale Einrichtungen, die jetzt unter der Last der Einsparungen ächzen, könnten wieder aufatmen und ihre verdammt wichtige Arbeit tun. Und manchem Sozialhilfeempfänger würde es auch nicht so an den Kragen gehen. Außer, alles ist politisch so gewollt. Der Verdacht ist leider begründet.

Einige wenige bestimmen die Geschicke unserer Stadt. Wer mag denn noch Nein sagen, wenn die berühmte Tochter des Otto-Konzerns, die ECE, nicht nur Poppenbüttel mit Bürobauten und einem ausufernden Einkaufszentrum verschandelt, sondern nun auch noch zig andere Stadtteile in Hamburg mit Konsum-Oasen beglücken will. Not for nothing, Spenden fördern auch hier das Geschäft.

Zurück bleibt ein schaler Geschmack und der Optimismus, dass Umverteilung künftig gerechter stattfinden möge.

Barbara Kretzer