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Archiv-Artikel

Filter für Dieselruß gefordert

Ford führt als einziger deutscher Autohersteller Fahrzeuge mit Rußfiltern ein. Industrie schiebt technische Probleme vor, die in Frankreich längst gelöst sind

BERLIN taz ■ „Kein Diesel ohne Filter“, fordert das gleichnamige Aktionsbündnis, das von der Deutschen Umwelthilfe koordiniert wird. Bis das Ziel in Deutschland erreicht ist, wird es wohl noch eine Weile dauern. Nach gestern in Berlin veröffentlichten Recherchen des Bündnisses hat lediglich Ford für dieses Jahr dieselrußgefilterte Autos angekündigt, bei den anderen Unternehmen tut sich erst mal nichts. Dieselabgase seien derzeit das gravierendste Problem im Bereich der Luftverschmutzung, hieß es gestern. Besonders die sehr kleinen Rußteilchen können Lungen- und Herzerkrankungen verursachen. „Die flächendeckende Einführung des Rußfilters würde das Gesundheitsrisiko durch Dieselruß drastisch reduzieren; jetzt muss die deutsche Automobilindustrie endlich handeln“, forderte Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland.

Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie seien noch erhebliche offene Fragen zu klären, es werde aber mit Hochdruck an der Entwicklung gearbeitet. In den französischen Unternehmen Peugeot und Citroën sind die offenen Fragen dagegen schon beantwortet; sie haben nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren bereits 400.000 Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern verkauft.

An rein technischen Problemen kann die Einführung nicht scheitern: „Wir haben die Technologien, die funktionieren, die bezahlbar sind“, so Axel Friedrich vom Umweltbundesamt, „daher ist nicht nachvollziehbar, warum sie nicht eingesetzt werden.“ Die Initiative „Kein Diesel ohne Filter“ wurde im November 2002 gegründet und hat sich die Reduzierung des Rußausstoßes von Fahrzeugen auf die Fahnen geschrieben. Zur Unterstützung der Filtersysteme fordert sie deren steuerliche Förderung sowie eine weitere Verschärfung der EU-Abgasgrenzwerte. Hintergrund ist die stetig steigende Zahl an Dieselfahrzeugen.