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Archiv-Artikel

Airport bleibt Albtraum

Staat und Privatwirtschaft werden sich nicht über Bau von Berlins Großflughafen einig. Stolpe: Investor scheut Risiko

BERLIN dpa ■ Das Milliardenprojekt eines privat finanzierten neuen Großflughafens für Berlin steht nach jahrelangen Planungen vor dem Aus. Die Verhandlungen zwischen der Staatsseite (Bund, Berlin und Brandenburg) und einem privaten Bieterkonsortium gingen gestern ohne Einigung zu Ende. Die endgültige Entscheidung über das Projekt soll aber erst bei einer Aufsichtsratssitzung der staatlichen Planungsgesellschaft in zwei Wochen fallen. Falls der Bau mit Geld aus der Privatwirtschaft scheitert, müssten der Bund und die beiden Länder ihr Vorhaben in Eigenregie finanzieren.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe stellte gemeinsam mit den beiden Ministerpräsidenten Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (alle SPD) klar, dass der Flughafen auf jeden Fall gebaut werde. Dem Konsortium um den Baukonzern Hochtief und die Immobiliengesellschaft IVG warf er vor, zu viele Risiken beim Staat belassen zu wollen. „Es wäre zu erwarten gewesen, dass der Investor einen Hauch von mehr Risikobereitschaft zeigt.“ Das Konsortium lehnte jeden Kommentar zu den Vorwürfen ab. Bei einem endgültigen Scheitern der Verhandlungen wäre neben einer Finanzierung in Eigenregie theoretisch auch eine komplette Neuausschreibung des Projekts möglich. Dies würde jedoch den Zeitplan noch mehr in Frage stellen. Bislang ist geplant, dass der Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) auf dem Gelände des ehemaligen DDR-Flughafens Schönefeld 2008 in Betrieb geht.