Berlin ehrt Bersarin

Nach jahrelangem Gerangel wird der erste sowjetische Stadtkommandant doch zum Ehrenbürger ernannt

BERLIN dpa ■ Nach jahrelangen Querelen wird der erste sowjetische Stadtkommandant von Berlin, Nikolai Bersarin, Ehrenbürger der Hauptstadt. Auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) beschloss der Senat gestern, Bersarin in die Liste aufzunehmen.

Nikolai Erastowitsch Bersarin (1904–1945) übernahm nach dem Einmarsch der Roten Armee die politische Verantwortung und leitete den Aufbau des zivilen Lebens in Berlin. Bersarin habe auch die Grundversorgung mit Lebensmitteln in den ersten harten Nachkriegstagen sichergestellt, hieß es in der Begründung. Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt kam der begeisterte Motorradfahrer bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Die Ostberliner Stadtverordneten hatten Bersarin 1975 posthum zum Ehrenbürger erklärt. Nach der Wende hob der damalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) die Verleihung der Würde auf.