Mit der EWE auf Du und Du : Wachstum im Telekommunikations-Bereich
EWE stabil auf Platz 10
Die EWE AG, niedersächsischer Energiedienstleister mit Sitz in Oldenburg, hat ihren Umsatz im Jahre 2002 mit 2,7 Mrd. Euro leicht steigern können. Die EWE liegt auf Platz 10 der deutschen Energieversorger. Nach der Entscheidung über die Fusion von Eon und Ruhrgas hat die Eon bis Mitte des kommenden Jahres Zeit, den Auflagen der Kartellbehörde nachzukommen und sich von ihren Beteiligungen an der EWE, an den Bremer Stadtwerken swb und anderen Beteiligungen im norddeutschen Raum zu trennen. Das Kartellamt hat dabei zur Auflage gemacht, die Beteiligungen an einen „strategischen Investor“ zu verkaufen. In der Branche wird mit einer nachhaltigen Neuordnung der Energie-Branche in Norddeutschland gerechnet.
„Wir haben immer wieder Gespräche mit der swb geführt“, sagte der EWE-Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Brinker (Foto) gegenüber der taz, „auch vor dem Hintergrund der Fusion Eon-Ruhrgas.“ Aber die Entscheidung, wem die Eon den norddeutschen Markt überlässt, sei Sache der Gesellschafter. Schon früher war spekuliert worden, dass der niederländische Essent-Konzern weitere Beteiligungen in Norddeutschland übernehmen will und damit auch mittelfristig ein Zusammenwachsen von EWE und swb zum Thema werden könnte. Für die EWE ergebe sich „die Chance, mit einem neuen strategischen Partner die starke Position im deutschen Energiemarkt weiter auszubauen“, heißt es dazu aus Oldenburg.
Auf dem Geschäftsfeld des Stromabsatzes blieb der Absatz der EWE mit 13,2 Milliarden Kilowattstunden knapp unter dem Vorjahresabsatz (minus 0,6 Prozent). Damit belegt EWE unter den größten Stromversorgern in Deutschland den sechsten Platz. EWE bezog den Strom zu 74 Prozent von Eon. Der Anteil von Strom aus Windenergie betrug 21 Prozent. Der EWE-Konzern versorgte gut eine Million Kunden mit Strom. 5.400 Kunden sind im Jahr 2002 zu einem Wettbewerber gewechselt, 1.500 Kunden wollten wieder von EWE versorgt werden. Insgesamt beziehen seit der Öffnung des Strommarktes 33.200 Kunden ihren Strom von einem Wettbewerber. Das entspricht einer Wechselquote von 3,3 Prozent.
Einen starken Umsatzzuwachs verzeichneten erneut die neuen Geschäftsfelder Telekommunikation und Informationstechnologie. „In diesem Bereich sind wir noch nicht in den schwarzen Zahlen, aber kurz davor“, erklärte Brinker gegenüber der taz.
Die Kundenzahl betrug zum Ende des Jahres fast 190.000. Hinzukommen 125.000 Vertrags-Internetkunden. Der Gesamtumsatz wuchs nach vorläufigen Ergebnissen um 43 Prozent auf 213 Mio. Euro. Bei den Telekommunikations-Töchtern der EWE-AG sind 854 Mitarbeiter beschäftigt. kawe