Zwischenlager in Süddeutschland

SALZGITTER ap ■ Das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) hat zum ersten Mal in Süddeutschland ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente genehmigt. Wie das Amt gestern in Salzgitter mitteilte, wurde der E.ON Kernkraft die Zwischenlagerung von 88 Castor-Behältern am Atomkraftwerk Grafenrheinfeld gestattet. Demnach dürfen in einer Halle aus Stahlbeton abgebrannte Brennelemente aus Grafenrheinfeld 40 Jahre aufbewahrt werden. Das Baukonzept sehe dünnere Wand- und Deckenstärken vor als bei norddeutschen Lagern, erklärte das Bundesamt. Nach verschiedenen Gutachten, die auch vor dem Hintergrund der Anschläge vom 11. September erstellt wurden, liege aber bei einem gezielten Flugzeugabsturz auf das Lager „eine potenzielle Strahlenexposition unterhalb zulässiger Grenzwerte.“ Geht das Lager wie geplant in Betrieb, würden ab 2006 Castor-Transporte aus Grafenrheinfeld in Wiederaufarbeitungsanlagen oder nach Gorleben und Ahaus entbehrlich, so das BFS. Gegen das Zwischenlager hätten 44.500 Personen Einwendungen erhoben.