Selbstbedienung in der Weberbank

Unter dem Dach der Bankgesellschaft Berlin (BGB) konnten Spitzenkräfte offenbar unbehelligt in die eigene Tasche wirtschaften. Der ehemals persönlich haftende Gesellschafter der BGB-Tochter Weberbank, Cornelius Koch, kritisierte am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses zur Bankenaffäre eine „Selbstbedienungsmentalität“. Darüber sei jedoch „kollegial hinweggeschaut“ worden. Konkret ging es um satte Gewinne aus Einlagen dreier anderer persönlich haftender Gesellschafter der Weberbank. So hatte Weberbank-Chef Christian Grün Mitte 2000 eine Million Euro Kapital zugeschossen, ohne alle anderen Mitgesellschafter zu informieren. Zwei weitere Gesellschafter folgten Ende 2000 mit ebenfalls jeweils einer Million Euro. Dank besonderer steuerrechtlicher Möglichkeiten wurden die Vermögenseinlagen mit 55 Prozent verzinst, allerdings nach einem Beschluss der Hauptversammlung nur entsprechend der Anlagedauer im Jahr 2000. Grün kassierte rund 250.000 Euro. DDP