: Besser vorbeugen
Massiver Personalausbau bei Prävention von Straftaten. Polizeichef Glietsch: Knüpfen an Tradition von 1921 an
Bei der Polizei werden sich künftig wesentlich mehr Mitarbeiter mit der Prävention von Straftaten befassen. „Ab Januar werden wir in allen Wachen einen Präventionsbeauftragten haben“, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch. Ziel sei es, die vorbeugende Arbeit der Behörde von rund 35 auf 85 Kräfte aufzustocken. „Wir wollen versuchen, dort die Dinge rechtzeitig zu wenden, wo wir noch Möglichkeiten sehen“, so Glietsch.
Zu den Aufgaben der Präventionsbeauftragten gehörten unter anderem die Arbeit an Schulen, die Kooperation mit Bezirken und Jugendzentren sowie die Opferberatung. Zudem würden sich nach wie vor rund 75 Mitarbeiter nur mit der Prävention von Verkehrsunfällen befassen. „Unser Ziel muss sein, unser Angebot in allen Bereichen zu verstärken“, sagte der Polizeipräsident. Besonders wichtig sei es, den Zugang zu Jugendlichen zu finden und Lehrer zur Zusammenarbeit zu motivieren. Finanziert werde die Verdoppelung des Personals in diesem Bereich durch die Neuordnung der Führungsebene, bei der 2003 viele Stabsstellen eingespart wurden, so der Behördenchef.
Glietsch zufolge wird die Präventionsarbeit auch bundesweit immer stärker betont. Früher habe man diesem Aspekt der polizeilichen Arbeit nicht den Stellenwert eingeräumt, den er verdiene. Die Hauptstadt setze sich nun mit der jüngsten Personalentscheidung wieder an die „Spitze der Präventionsbewegung“. Ganz neu sei dies allerdings nicht. „Wir müssen uns auch für die Vergangenheit nicht verstecken. Berlin war auf diesem Gebiet schon früher vorn“, sagte Glietsch. Seinen Angaben zufolge führte die Berliner Behörde bereits 1921 als Erste eine Beratungsstelle zur Verhinderung von Kriminalität ein. DPA