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Archiv-Artikel

lokalkoloratur

Von smv

Das hat er auch nicht anders verdient, der Martin Schäfer. Seit über fünf Jahren schon sitzt der Sozialdemokrat in der Bürgerschaft, aber parlamentarische Manieren hat der Mann aus Eimsbüttel noch immer nicht gelernt. Weshalb er sich einen mächtigen Rüffel von Bürgerschaftspräsidentin Dorothee Stapelfeldt (auch SPD) einfing. In „unsachlicher“ Form habe er zu fragen gewagt, ob ein taz-Bericht vom Dienstag zutreffe, dass im Schanzenpark amtlicherseits öffentliche Tischtennisplatten entfernt wurden, um einen angeblichen Treffpunkt von – selbstredend schwarzen – Drogenhändlern aufzulösen. Sollten mutmaßliche Dealer dadurch vertrieben worden sein, so fragte der 51-Jährige, sei dann beabsichtigt, die Sportgeräte wieder aufzustellen nebst einem Schild, dass deren Benutzung „Weißen vorbehalten“ sei? Und falls nicht, wie vertrüge sich das „ersatzlose Entfernen“ von Tischtennisplatten, die für die Allgemeinheit bestimmt sind, mit Hamburgs Olympiabewerbung? Schäfers Wortwahl, so rügte nun die Präsidentin, sei „polemisch“, unterstelle gar „Rassismus“ und entspreche nicht der Geschäftsordnung der Bürgerschaft. Deshalb sei die Anfrage als unzulässig zu verwerfen. Schäfer zeigt sich reuig: „Ich formuliere das neu“, versichert er treuherzig, „aber sowas von formvollendet.“ smv