: Urwald im Hollerland
Käfer, Fische und Lupen – die Bürgerinitiative zum Schutz des Hollerlands will im Naturschutzgebiet ein Erlebnis-Biotop für SchülerInnen einrichten
taz ■ Biounterricht nur pure Theorie? Das soll sich nach dem Willen der Bürgerinitiative „Hände weg vom Hollerland“ bald ändern. Im äußersten Nordwesten des Feuchtgebiets, zwischen Hollerwald und dem Theater am Deich, will sie Schulklassen demnächst mit einem Erlebnis-Biotop locken – Natur zum Anfassen. Auf rund 4.000 Quadratmetern ist dort in den letzten Jahren ein kleiner Urwald entstanden, an drei Seiten von Wasser umgeben. „Fast eine kleine Insel“, sagt Hollerland-Kämpfer Gerold Janssen.
Die „wilde Natur“, wo Käfer unter modernden Ästen herumkrabbeln, Kaulquappen und andere Wassertierchen planschen und kein Förster jemals den Wald ausdünnt, sollen ökologische Entwicklungen sichtbar werden. „Da kann sogar das Hochheben eines alten Baumstamms zum Abenteuer werden“, schwärmt Janssen. Er träumt schon von einer kleinen Hütte und einem Klassensatz Mikroskope: „Das erleichtert dann die Bestimmung von Wassertieren und Käfern.“ Auch Wettbewerbe und kleine Ralleys rund ums Thema Natur sind angedacht.
Öko-Pirsch ohne Lehrer wird aber wahrscheinlich nicht möglich sein. Auch soll ein Zaun das Idyll vor unerwünschten Eindringlingen schützen. Janssen und seine MitstreiterInnen hoffen dafür auf Mittel aus dem Umwelt- und Bildungsressort. Das allerdings ist auch der einzige Kostenfaktor des Projekts. „Die Natur bietet so viel, dass die nötigen Investitionen gegen null gehen“, sagt Janssen. nik
Die Bürgerinitiative „Hände weg vom Hollerland“ feiert am 13. März ihr 25-jähriges Bestehen. Ab 19 Uhr gibt es im Uni-Hörsaal 1 („Keksdose“) ein großes Fest. Eintritt: 3 Euro, Motto: „Niemals aufgeben“.