: Streit nach Absturz
Technische Panne könnte Unglück des „Flash“-Flugzeuges ausgelöst haben. Wrack in 400 Metern Tiefe geortet
KAIRO/PARIS ap/dpa/afp ■ Nach dem Absturz einer Chartermaschine in Ägypten mit 148 Toten, darunter 133 Urlaubern aus Frankreich, hat der französische Verkehrsminister Gilles de Robien der Fluggesellschaft Flash Airlines einen „guten Ruf“ bescheinigt. Flash-Chef Mohammed Nur bestätigte jedoch Medienberichte über einen Triebwerkbrand auf einem Flug einer der zwei Airline-Boeings im Oktober 2002. Die Maschine musste damals in Athen notlanden.
Im gleichen Monat hatten die Behörden in der Schweiz dem Unternehmen wegen detailliert nachgewiesener Mängel die Lande- und Überflugrechte entzogen. Flash-Chef Nur zufolge seien dafür jedoch finanzielle Probleme verantwortlich gewesen. Routinemäßig prüft jetzt das Luftfahrtbundesamt erneut die Fluggenehmigung für Flash in Deutschland; die Unglücksfirma darf seit Oktober 2003 die Strecken von Frankfurt am Main, München und Hahn im Hunsrück in den Ferienort Hurghada am Roten Meer bedienen.
Indes verdichten sich die Hinweise auf einen technischen Defekt als Ursache für den Absturz. „Es gibt eindeutig keinen Grund zu der Annahme, dass dies ein Attentat war“, sagte der französische Außenstaatssekretär Renaud Muselier. Die bislang geborgenen sterblichen Überreste der Opfer hätten keine Brandspuren gehabt. Die Hinterbliebenen können nach Angaben eines Anwalts mit einer Entschädigung rechnen. Flash Airlines sei mit 23 Millionen Dollar versichert. Unterdessen ging die Bergung im Roten Meer weiter. Der Rumpf der Boeing werde in 400 Metern Tiefe vermutet und sei nicht in einen 1.000 Meter tiefen Graben gerutscht, sagte ein französischer Ermittler.