: Norden unerforscht
Hamburg und seine Nachbarländer kritisierenNord-Süd-Gefälle in Forschungsförderung des Bundes
Die norddeutschen Bundesländer machen Front gegen das anhaltende Nord-Süd-Gefälle in der Forschungsförderung des Bundes. „Der Norden ist nach wie vor benachteiligt. Auch die sozialdemokratische Bundesregierung hat daran grundsätzlich nichts geändert“, kritisierte Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann (SPD) gestern in Hannover. „Hier muss was passieren.“ Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) müsse eine Strategie entwickeln, „wie der wissenschaftlich benachteiligte Norden eine Chance zum Aufholen bekommt“.
Oppermann veröffentlichte einen Brief, den er Ende Januar im Namen der Länder Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen an Bulmahn geschrieben hatte. Er betonte darin, „dass es weiterer Hilfe und Unterstützung der Bundesregierung bei der Stärkung der norddeutschen Forschungsstandorte bedarf“.
Der Wissenschaftsminister rechnete vor, dass die fünf Nordländer bei Anlegen des üblichen Verteilungsschlüssels allein bei der Projektförderung pro Jahr 90 Millionen Euro zu wenig bekämen. Bei der institutionellen Förderung stehe der Norden noch viel schlechter da. So hätten zum Beispiel die fünf Nordländer zusammen fünf Fraunhofer-Institute, Bayern und Baden-Württemberg aber jeweils sechs. „Da ist die Ungleichverteilung zwischen Nord und Süd noch viel krasser.“ dpa