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Archiv-Artikel

Hohe Strafe gefordert

Russlanddeutscher mit Feldstein erschlagen: Staatsanwalt plädiert für bis zu zwölf Jahre

Im Prozess zum Tod eines Russlanddeutschen in Wittstock hat die Staatsanwaltschaft für drei der fünf Angeklagten hohe Haftstrafen gefordert. Wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung soll ein 23-jähriger Wittstocker für zwölf Jahre, ein 22-jähriger Komplize für neun und ein 21-jähriger Maurerlehrling für acht Jahre ins Gefängnis.

Im Falle eines weiteren Mannes forderte Staatsanwalt Kay Clement vier Jahre Freiheitsstrafe wegen Vollrauschs bei der Tat, für den fünften Angeklagten schließlich eineinhalb Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt werden könne.

Die Gruppe habe im Mai 2002 zwei Aussiedler vor einer Diskothek auf brutale Art und Weise attackiert, sagte Clement in seinem Plädoyer. Bei dem Vorfall war ein 24-jähriger Russlanddeutscher so schwer verletzt worden, dass er 20 Tage später an schwersten inneren Verletzungen starb; sein Freund erlitt schwere Verletzungen (taz berichtete). Laut Clement gipfelte der Überfall darin, dass der 23-Jährige einen 17 Kilogramm schweren Feldstein auf beide Aussiedler warf, ohne dass ihn jemand daran hinderte. „Auslöser war offensichtlich die Frage der Aussiedler nach Zigaretten, als die Disko schloss“, sagte Clement.

Gegenwärtig wird noch gegen zehn weitere Frauen und Männer aus der Region ermittelt, die unter anderem falsch ausgesagt haben sollen. Heute beginnen die Plädoyers der Verteidiger, am 3. März will das Gericht sein Urteil verkünden. DPA