PLATTE WIRD MUSEUMSSTÜCK

Marzahn ist noch nicht abgerissen, da kommt die „Platte“ schon ins Museum. Allerdings nicht ins Völkerkundemuseum, sondern ins Deutsche Historische Museum. Das ist bemerkenswert, wird doch die industrielle Bauweise des DDR-Wohnungsbaus damit nicht als Teil der außereuropäischen Sammlungen gezeigt, sondern der gesamtdeutschen Geschichte einverleibt.

Die 2,5 Tonnen schwere Deckplatte solle im Bereich „Wohnen in der DDR“ das 1971 von der SED beschlossene Bauprogramm dokumentieren, teilte das Museum mit. Das Stück aus den Hochhäusern in der Marchwitzastraße wurde gestern mit einem Schwertransporter befördert und durch das Westportal ins Zeughaus gehievt.

Da stellt sich natürlich die Frage, was man im gesamtdeutschen Geschichtsmuseum noch so alles als „Geschichte des Wohnens“ ausstellen könnte. Ein bisschen IBA aus der Kochstraße? Ein bisschen Karow-Nord, das keiner mehr braucht? Wir sehen also: Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.  WERA FOTO: DDP