: Die Musikschule des Balkans
Wer wie Jony Iliev Hochzeiten in Schwung bringen konnte, schafft es locker auch auf allen anderen Bühnen
Man sollte das mit „Deutschland sucht den Superstar“ vielleicht doch noch einmal überdenken. Das bunte Kesseltreiben mag im Prinzip ja für einen televisionären Kitzel sorgen, als Talentbörse aber verpufft es recht wirkungsfrei, während anderswo weiter auf reelle Art die Spreu vom Weizen getrennt wird. Im Balkan macht man das klassischerweise auf den Hochzeitsbühnen. Wer es da geschafft hat, schafft es überall. Auch Jony Iliev ging bereits auf Kindesbeinen durch diese Schule, wobei im seine mit vier Oktaven opulent ausgestattete Stimme bestimmt ein wenig geholfen hat und dass er inmitten einer Musikerfamilie aufgewachsen ist. In seiner Musik legt der Sänger Wert darauf, immer hörbar zu machen, wo er herkommt, ohne bei den alten Zöpfen hängen zu bleiben, und mit dem aktualisierten Roma-Sound ist Iliev mittlerweile nicht nur im heimischen Bulgarien wirklich ein Star.