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Archiv-Artikel

Per Telefonschalte verlängert

Vollversammlung der UDK stimmt für Fortführung des Streiks bis zum 22. Januar. Doch die übergroße Mehrzahl der Studierenden bleibt der Abstimmung fern

Von ALE

Dem Votum der Vollversammlung zufolge sind sich die Studenten der Universität der Künste (UDK) einig: Der Streik geht weiter. Brenzlig für die Befürworter war jedoch, dass nicht genügend zur Abstimmung erschienen waren. 190 Studenten nach erster Zählung reichten nicht, um beschlussfähig zu sein. Dazu müssen nämlich mindestens 5 Prozent der 4.000 eingeschriebenen Kommilitonen, also 200, anwesend sein. Doch mit einer Telefonschaltung zu den Bühnengestaltern wurde die Fünfprozenthürde genommen.

Auf den ersten Blick verwundert nicht die geringe Beteiligung, sondern dass die UDK-Studenten überhaupt streiken. Denn zur Kürzungssumme von 75 Millionen von 2006 bis 2009 für die drei großen Unis müssen sie nichts beisteuern. Marlène Bunge, die im dritten Semester Rhythmik studiert, widerspricht: „Wenn von Studiengebühren die Rede ist, wird mich das auch betreffen. Und wer kann versprechen, dass im nächsten Haushalt keine Kürzungen für die UDK vorgesehen sind.“ Aber es gebe sehr viele Mitstudenten, die sich nicht für den Streik interessierten, weil sie von den Hintergründen keine Ahnung hätten. Benjamin Stolle ist der Einzige seiner Malereiklasse, der zur Vollversammlung erschienen ist. Ihn wühlte eine Infoveranstaltung auf, so dass er sich entschloss den Streik zu unterstützen. Von indirekten Einsparungen bleibt auch die Malerei nicht verschont. Ein Professor geht demnächst in Rente, eine Nachfolge gibt es nicht.

Die größte Streikpräsenz zeigten die Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaftler. Sie sind jedoch auch generell am zahlreichsten an der UDK vertreten. ALE