DEUTSCHE BANK DABEI

Am Mittwoch wurden vier Deutsche-Bank-Manager mehrere Stunden lang von den Staatsanwälten in Parma vernommen; einer der Ermittler bezeichnete das Ergebnis der Befragung anschließend als „nicht befriedigend“. Auskünfte werden in zwei Punkten erwartet. Im September 2003 platzierte die Deutsche Bank über ihre Tochter in London eine Parmalat-Anleihe über 350 Millionen Euro. Der Verdacht: Die Deutsche Bank habe schon damals, ebenso wie andere Banken, womöglich von der kritischen Situation des angeblich hochliquiden und dennoch auf immer neue Anleihen angewiesenen Milchkonzerns gewusst und trotzdem Anlegern den Kauf der Anleihe empfohlen. Zudem hielt sie einen Anteil bei Parmalat, den sie im November von 2,5 auf 5,2 Prozent aufstockte, um ihn dann wieder auf 1,5 Prozent herunterzufahren. Stutzig macht das Datum der letzten Operation: Die Mitteilung erfolgte am 19. Dezember 2003 – an dem Tag, an dem der Milliardenschwindel bei Parmalat aufflog. MB