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Archiv-Artikel

„Wir stehen vor einem gewaltigen Umbau“

Kulturstaatsministerin Christina Weiss spricht im taz-Interview von großen Problemen der deutschen Kulturgesellschaft

Von DRK

BERLIN taz ■ Kulturstaatsministerin Christina Weiss sieht Probleme auf die deutsche Kulturlandschaft zukommen. „Wir stehen vor einem gewaltigen Umbau unserer Kulturgesellschaft, wir haben auch hier mit dem Mut zu Reformen zu lange gewartet“, sagt Weiss in einem Interview mit der taz.

„Die Zeiten, in denen man mit Geld Probleme zukleistern konnte, sind unwiederbringlich vorbei“, betont die Kulturstaatsministerin. Christina Weiss plädiert dafür, die Strukturen der deutschen Kulturinstitutionen so zu reformieren, dass sie flexibler werden: „Wir müssen gute Kunstproduktionen ermöglichen und gleichzeitig einen Apparat schaffen, der das Theater überleben lässt, ohne in die Schuldenfalle zu tappen.“ Die Staatsministerin zeigt sich in dem Gespräch kämpferisch: „Ich bin eine Verfechterin auch der schwierigsten Künste – und ich verteidige die Modernisierung von Strukturen. Alte Zöpfe und neue Künste, das bringt sich gegenseitig um.“ Am liebsten würde sie derzeit „als Unternehmensberaterin von Theater zu Theater wandern“.

Vehement wendet sich die parteilose Politikerin zugleich gegen die Ansicht, dass Kultur ein verzichtbarer Luxus sei. Die staatliche Aufgabe sieht Christina Weiss darin, trotz Krisenzeiten auf die kreativen Köpfe zu setzen: „Wir vergeben Risikoprämien.“ Aufgabe staatlicher Förderung sei es nicht, das zu fördern, was „an Kunst kommerziell ist, sondern vielmehr das, was an ihr sperrig ist, wo sie sich entwickeln muss, wo sie durch schlechte Zeiten durchmuss, um einen neuen Höhepunkt zu erreichen“. DRK

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