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Archiv-Artikel

Neuer Warenkorb gepackt

Statistisches Bundesamt passt den Preisindex neuen Lebensgewohnheiten an

FRANKFURT/M. afp ■ Auch eine Neuberechnung der Inflationsrate für das vergangene Jahr hat keine Hinweise auf einen Teuro-Effekt gebracht. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Verbraucherpreise 2002 um 1,4 Prozent. Zuvor waren die Statistiker von 1,3 Prozent ausgegangen. Grund für die Korrektur ist eine veränderte Zusammensetzung des Warenkorbs, auf dessen Basis die Statistiker die Preisentwicklung berechnen. Im Januar dieses Jahres lag die Teuerungsrate zum Vorjahr bei 1,1 Prozent.

Der Teuro sei eine „gefühlte Beobachtung“, die nicht zu beweisen sei, sagte Bundesamtschef Johann Hahlen. Höhere Preise habe es nur in einzelnen Bereichen wie Dienstleistungen oder Gaststätten gegeben.

Der Warenkorb enthält 750 Produkte und Dienstleistungen, die ein realistisches Bild von den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland geben sollen. Neu aufgenommen wurden jetzt Brötchen zum Fertigbacken. Auch Produkte der Informations- und Kommunikationstechnologie wie Digitalkameras oder Laserdrucker wurden verstärkt berücksichtigt. Größere Bedeutung nehmen zusätzliche Dienstleistungen wie Pizzaservice oder Sonnenstudios ein. Aus dem Warenkorb flogen dagegen etwa Kunststoff-Kaffeefilter oder elektrische Schreibmaschinen. Zudem wurden die Gewichtungen teilweise verschoben: So erhöht sich etwa der Anteil des Bereichs „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ an den Gesamtausgaben von bislang 27,5 Prozent auf 30,3 Prozent.

Auf Grundlage des neuen Warenkorbs korrigierte das Amt die Inflationsrate für 2001 von 2,5 auf 2,0 Prozent. Diese Veränderung erklärten die Statistiker mit den sinkenden Gebühren für die Internet-Nutzung. Diese war bereits außerplanmäßig im Januar 2001 in den Warenkorb aufgenommen worden.

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