: Rote Zahlen als roter Faden
Sparspielzeit am Oldenburger Staatstheater: „Bettelstudent“ und Verkaufte Braut“ als symptomatische Produktionen. Aufwändige Opern „nicht finanzierbar“
Aus der Krise öffentlicher und privater Finanzen macht das Oldenburgische Staatstheater ein Motto für die nächste Spielzeit. „Hier geht’s um Geld“, kündigt Generalintendant Rainer Mennicken als roten Faden durch die 22 Premieren an.
Als hauseigene Produktion ist ein Liederabend zum Thema „Kassensturz“ geplant. Im Musikprogramm sind „Der Bettelstudent“ und die „Die verkaufte Braut“ geplant. Zur Spielzeit-Eröffnung am 12.9. gibt es Lessings „Nathan“. Nathan sei ein „Kaufmann“, ordnete der Intendant den Klassiker in das Motto ein. Erstmals werden Schauspiel und Tanztheater zusammenarbeiten und „Ein Sportstück“ von Elfriede Jelinek aufführen.
Aufwändige Musicals oder Opern mit teuren Gastsängern seien auch mit Sponsorenhilfe nicht mehr finanzierbar. „Wir wissen nicht, welche Giftküchen geöffnet werden“, sagte Verwaltungsdirektor Reinhard Knappert auf die Frage, ob es bereits Signale der neuen Landesregierung für weitere Theater-Sparmaßnahmen zur Haushaltssanierung gebe. Das Staatstheater (Gesamthaushalt: 19,2 Millionen Euro) müsste bei Selbsterwirtschaftung der Tarifsteigerungen mit Mehrkosten von etwa 170.000 Euro rechnen. dpa/taz