Einblick (31)

Christina Kubisch Künstlerin, Komponistin

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Christina Kubisch: Seit 1987, Berlin wurde damals gerade das Zentrum der deutschen und auch internationalen Klangkunst, vorher habe ich in Mailand gelebt.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für ihre Arbeit?

Als Ort der Inspiration und der Komunikation sehr wichtig, als Ort für Ausstellungen, Sammler etc. eher bescheiden. Ich arbeite vorwiegend im Ausland.

Woran arbeiten Sie gerade?

An den Vorbereitungen für eine Installation und Performance anlässlich des Festivals „transmediale“ im Januar 2004. Im Rahmen einer Bustour („Replace/deplace“) zu Orten, die Utopien transportieren, werde ich die vierte und letzte Station der Tour bespielen: In einem Wasserbecken der Versuchsanstalt der TU können die Besucher mit elektromagnetischen Kopfhörern im seichten Wasser herumlaufen und Stimmen lauschen, die über das Phänomen Wasser sprechen. Ich hoffe, ich bekomme die Gummistiefel gesponsert … Außerdem arbeite ich derzeit noch an den Konzepten für meine kommenden Einzelausstellungen in Turin und Köln und, um etwas genauer zu sein, an einer neuen Komposition, die auf den bisher weitgehend unbekannten Lautgedichten des schwedischen Schriftstellers August Strindberg beruht – ein wahrer Schwitters seiner Zeit.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Das sie trotz aller finanziellen Zwänge weiterhin so vielfältig und lebendig ist.