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Prognosen zum Arbeitsmarkt

Am Donnerstag veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit (BA) die neuen Arbeitsmarktzahlen. Im September waren 3.081000 arbeitslos gemeldet – 463.000 weniger als im September 2007. Die neuen Zahlen werden kaum anders ausfallen. Denn es dauert sechs Monate oder länger, bis die Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Dass es 2009 mehr Arbeitslose geben wird, bestreitet allerdings niemand mehr. Die Bundesagentur für Arbeit erwartet für das Frühjahr 2009 daher ein Ende des bisherigen Ausgabenrückgangs.

Zur globalen Bankenkrise kommt eine heftige Konjunkturdelle. Nicht nur in der Autoindustrie (minus 11 Prozent), auch in der Stahl- (minus 2,7) und der Chemieindustrie (minus 3,2) sind die Aufträge im Vergleich zu 2007 rückläufig. Ende 2009, so die Prognose von Wirtschaftsforschungsinstituten, werden 350.000 Menschen weniger erwerbstätig sein als derzeit.

Allerdings gibt es einen Faktor, der einen jähen Anstieg der Arbeitslosenquote noch dämpfen könnte: die Demografie. 2009 werden etwa 130.000 Menschen weniger dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Erstmals wird auch in Westdeutschland die Zahl derjenigen, die auf den Arbeitsmarkt drängen, zurückgehen. Deshalb, so die Hoffnung von BA-Chef Frank-Jürgen Weise, werden es sich die Unternehmen gut überlegen, ob sie dann „qualifizierte Leute entlassen“.

Ein schneller, abrupter Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das zur Bundesagentur für Arbeit gehört, unwahrscheinlich. Bei Nullwachstum wird die Arbeitslosenquote, so die Prognose des IAB, 2009 zwar noch ansteigen. Doch einen Einbruch am Arbeitsmarkt, wie es ihn in den Krisenjahren 2002 und 2003 gab, hält das IAB für ausgeschlossen. Damals verloren in zwei Jahren 500.000 Menschen ihren Job.

Anders sieht es freilich aus, wenn die Wirtschaft 2009 um ein halbes Prozent schrumpft. Laut IAB werden dann 2009 mehr als 130.000 Jobs verloren gehen. „Die Finanzkrise“, so das Resümee des IAB, „bringt schwere Zeiten für den Arbeitsmarkt.“ Und die Auswirkung einer harten Rezession auf die Arbeitslosenquote, so die Forscher, könne man heute seriös noch gar nicht abschätzen. SR

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