: Zimmer mit Aussicht
Fraktionschef der CDU klar wiedergewählt. Junger Reformer fällt als Stellvertreter überraschend durch
Nicolas Zimmer bleibt erwartungsgemäß Fraktionschef der CDU. Der 33-jährige Jurist wurde mit großer Mehrheit bis zum Ende der Legislaturperiode 2006 im Amt bestätigt. Allerdings konnte Zimmer bei der anschließenden Neuwahl des übrigen Vorstandes sein Personaltableau nicht komplett durchbringen. Im Kampf um einen der Stellvertreterposten setzte sich überraschend der Jurist Michael Braun (Steglitz-Zehlendorf) mit 22 zu 13 Stimmen gegen Amtsinhaber Mario Czaja (Marzahn-Hellersdorf) durch, der vor der Abstimmung Zimmer zur Wiederwahl vorgeschlagen hatte.
Der zu den CDU-Reformern zählende 28-jährige Czaja bewertete seine Niederlage als „Sieg der alten Kräfte“, die Zimmer nicht in den Griff gekriegt habe. „Diese Wahl hat Frank Steffel organisiert“, legte er dann nach. Zimmer selbst wertete den Sieg von Braun als „Überraschung“, aber nicht als persönliche Niederlage. Er gehe von einer guten Zusammenarbeit aus, betonte der Fraktionschef. Die Äußerung Czajas könne er „nicht nachvollziehen“. Die Fraktion habe nun die Chance, sich drei Jahre lang auf die Auseinandersetzung mit Rot-Rot zu konzentrieren.
Für Zimmer stimmten in geheimer Wahl 27 der 35 Fraktionsmitglieder. 7 Abgeordnete votierten gegen ihn, zudem gab es 1 Enthaltung. Einen Gegenkandidaten hatte Zimmer nicht. Der 33-Jährige hatte den Posten im Mai 2003 von Frank Steffel übernommen, der unter starkem innerparteilichen Druck das Handtuch geworfen hatte. Damals bootete Zimmer knapp mit 18 zu 17 Stimmen den früheren Finanzsenator Peter Kurth aus.
DDP