Gaza-Streifen abgeriegelt

Israel reagiert auf Attentat am Grenzübergang Eres. Zwist zwischen Präsident Katzav und Patriarch von Jerusalem

JERUSALEM afp/epd ■ Israels Armee hat gestern den Gaza-Streifen vollständig abgeriegelt. Israel reagierte damit auf den Selbstmordanschlag am Grenzübergang Eres zwischen Israel und dem Gaza-Streifen, bei dem am Mittwoch vier Israelis getötet und zwölf weitere Menschen verletzt worden waren. Zu dem Selbstmordattentat einer 22-jährigen Palästinenserin hatten sich die Hamas und die Al-Aksa-Brigaden bekannt. In Tulkarem zerstörte die Armee das Haus eines Hamas-Aktivisten.

Bei einem Staatsempfang von Israels Präsident Mosche Katzav für eine internationale Bischofskonferenz kam es laut Medien zu einem offenen Konflikt zwischen Katzav und dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem, dem Palästinenser Michel Sabbah. Nachdem der Patriarch in seiner Ansprache gesagt hatte, der Terror werde nicht enden, solange die Besetzung der palästinensischen Gebiete und die „unmenschliche Behandlung“ der Palästinenser andauere, warf Katzav ihm vor, „den Terror zu legitimieren“. „Ist die Erschießung eines einjährigen Babys und der Mutter, die ihre Kinder schützen will, ein Befreiungskrieg?“, fragte der Präsident erregt. „Ich kann es nur kalten Mord nennen.“