Gesundheitsreform trifft Behinderte

MÜNSTER dpa/taz ■ Die neuen Zuzahlungsregelungen der Gersundsheitsreform treffen Behinderte besonders hart. Einige über geringes Taschengeld verfügende Heimbewohner hätten bereits die Zuzahlungsgrenze erreicht, kritisiert der Caritas-Verband der Diözese Münster. Viele hätten fast ihr gesamtes Januar-Einkommen für Arztbesuche, Medikamente und Krankenhausaufenthalte ausgeben müssen.

Für in Wohnheimen lebende behinderte Menschen gelte als Einkommen der „Sozialhilfesatz für einen Haushaltsvorstand“, der allerdings nur zu 30 Prozent – knapp 89 Euro – bar ausgezahlt werde. Die Zuzahlungsgrenze von zwei Prozent liege bei 71 Euro. Wegen der kurzfristigen Entscheidung der Bundesregierung hätten die meisten Heimbewohner auch keinerlei Rücklagen bilden können.