Metaller wollen streiken

Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist gescheitert. Gewerkschaft nennt Angebote „unzumutbar“

In den Tarifverhandlungen für die rund 150.000 Beschäftigten der norddeutschen Metallindustrie wird es nach der gescheiterten dritten Gesprächsrunde zu Warnstreiks kommen. Bereits in der Nacht zum heutigen Samstag sollen nach Ablauf der Friedenspflicht Metaller in Kiel, Itzehoe und Emden ihre Arbeit vorübergehend niederlegen. „In den nächsten Wochen werden wir die Warnstreiks an der ganzen Küste ausweiten“, sagte die Bezirksleiterin des IG-Metall-Bezirks Küste, Jutta Blankau, am Freitag. In Bremen hatten sich zuvor Vertreter der Gewerkschaft und des Arbeitgeberverbandes Nordmetall getroffen.

Die Gewerkschaft lehnte die Offerte der Arbeitgeber als unzumutbar ab: Diese bietet 2,1 Prozent höhere Einkommen für das kommende Jahr an. Zudem soll es Einmalzahlungen für die Monate November und Dezember von insgesamt 0,8 Prozent bezogen auf das Jahreseinkommen geben. Dagegen hält die Gewerkschaft an ihrer Forderung fest: acht Prozent mehr Entgelt für die Beschäftigten in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Niedersachsen.

Die Arbeitgeber verweisen auf rückläufige Auftragseingänge. „Wir haben ein faires Mehr versprochen und nun auch vorgelegt“, sagte Nordmetall-Präsident Ingo Kramer. Ganz Deutschland schüttele den Kopf über die IG Metall. „Die Aufträge gehen zurück, Firmen planen Kurzarbeit, aber die IG Metall lässt streiken als hätten wir keine anderen Probleme.“

Dem widersprach die Gewerkschaft. So erklärte etwa Detlef Kunkel, erster Bevollmächtigter der IG Metall Braunschweig, in den dortigen Betrieben seien „negative Auswirkungen der Finanzkrise nicht feststellbar. Die Auftragsbücher sind weit bis in das Jahr 2009 hinein prall gefüllt.“ DPA/TAZ