: Heiligen-Ersatz
In der Columbiahalle darf man noch einmal Neujahr mit Nina Hagen feiern
Es war ein langer Marsch durch die Kalendertage, als Fixpunkt diente der geheiligte Sonntag. Unvergessen die ist große „Samstags gehört Papi mir!“-Kampagne, bis man seine Hände auch mal müßig in den Schoß legen durfte. Nicht immer nur arbeiten (was sich heute fast schon pikant anhört). Wie es einstens gewesen sein soll. Aber dabei wird gern übersehen, dass man in den guten alten katholischen Zeiten zwar nichts von einer Fünf-Tage-Woche wusste, doch dafür gab es ganze Heerscharen an Heiligen, die alle gerecht mit einem Feiertag bedacht waren. Im säkularen Berlin ist davon nun wirklich fast überhaupt nichts mehr übrig geblieben. Schön also, dass man sich in unserer bunten großen Stadt wenigstens die Fest- und Feiertage anderer Kulturen ausborgen darf, und heute ist das eben die große tibetische Neujahrsfeier (andere Kalenderstrukturen, mehr Möglichkeiten) in der Columbiahalle: Mit einem Neujahrsgebet mit Lama Tschaglung Tulku Ngawang Gelek, von Börte gibt es am Jazz abgemessenen Kehlkopfgesang (passt schon, auch wenn das aus der Mongolei kommt). Und noch viel mehr Musik. Infos. Tibetisches Essen. Einer Lichtinstallation. Und Nina Hagen, die den Abend moderiert. Ab Mitternacht legt dann der alte Mongole Dr. Motte seine Platten auf. Eine Feier als Benefizveranstaltung zugunsten von MediTibet. Eintritt 15 Euro, ermäßigt und mit Familienrabatt 10 Euro. Ab 23.30 Uhr weiterer Discount auf acht Euro.