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Archiv-Artikel

Aus dem Netz direkt auf den Teller

Infos, Unterhaltsames und Tipps rund ums Essen finden sich im Internet massenweise. Doch das breite Angebot ist unübersichtlich. Ein kleiner Spaziergang zu interessanten Seiten für Gesundheitsbewusste, Gourmets und hungrige Surfer

von VERENA MÖRATH

Das Stichwort „gesunde Ernährung“ lässt die Quote der Volltreffer einer Suchmaschine geradezu unüberschaubar in die Höhe schnellen. Tipps gibt es für jedes Lebensalter und für jede Lebenslage: ob für die Schwangere und das Baby, ob für den Manager oder den Sportler, ob für das kranke Herz oder schlicht für das seelische Wohlbefinden ganz allgemein.

Darüber hinaus informieren viele aufklärerische Sites darüber, wie es um unsere Lebensmittel bestellt ist. Was kann man unbeschadet essen? Wo sollten wir einkaufen, wen sollten wir boykottieren beziehungsweise unterstützen? Essen ist zwar ein Grundbedürfnis, aber bevor wir essen, können und müssen wir – so scheint es – vieles beachten.

Schon das Füttern der Kleinsten wird zur Wissenschaft: Muttermilch oder Flasche? Wenn Flasche, dann welche Milch? Expertisen bietet dazu zum Beispiel La Leche Liga, die seit 45 Jahren und in mittlerweile 78 Ländern zum Thema Stillen berät (www.lalecheliga.de).

Umfangreiches wissenschaftliches Material zur Kinder- und Familienernährung stellt auch die Informations- und Dokumentationsstelle (idu) auf ihrer Website zur Verfügung (www .nutrichild.de).

Von hier aus kann man sich auch über eine imposante Linksammlung zu verwandten Sites weiterklicken. Zum Beispiel zum Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (www .fke-do.de). Wer hier die Empfehlungen studiert hat, kann die Internetsitzung zum Thema gesunde Ernährung für den Nachwuchs beruhigt beenden und hat auch Ernährungsweisheiten für Erwachsene abgespeichert.

Ein institutioneller Klassiker ist selbstredend die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (www.dge.de), schon im Jahr 1953 gegründet. Beim „Partner für Essen und Trinken“ findet jeder Informationshungrige eine Vielfalt wissenschaftlich fundierter Ratschläge, Linksammlungen und Broschüren – und soll damit zu „genussvollem, vollwertigem Essen und Trinken“ angeregt werden.

Aktuelles von Renate Künast und aus dem Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gibt es unter www.verbraucher ministerium.de. Besser geeignet für Laien und Normalverbraucher ist jedoch das Ernährungs-Portal www.was-wir-essen.de, das Lebensmittel kritisch durchleuchtet und analysiert. Wie werden sie erzeugt, wie gelagert, weiterverarbeitet und im Handel für den Verbraucher gekennzeichnet? Ein Schadstofflexikon hat alles von A bis Z parat, was eigentlich nicht ins Essen gehört, aktuelle Nachrichten und Forschungsergebnisse zum Thema Landwirtschaft und Ernährung sind schnell abrufbar, man kann sich per E-Mail an Experten wenden, im Forum diskutieren oder den Newsletter abonnieren. Eine gelungene Zusammenarbeit zwischen der Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (www.zadi.de), dem Auswertungs- und Informationsdienst Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (www.aid .de) und dem Verbraucherministerium. Die Informationsflut aller drei Institutionen kommt hier bedienerfreundlich in ein Sammelbecken.

„Schlucken Sie nicht alles!“ und „Vertrauen war vorgestern!“ sind Sprüche, die offen provozieren sollen. Mehr als jede andere Website fordert www.foodwatch .de die Besucher auf, sich nicht nur zu informieren, sondern sich einzumischen und zu handeln. Foodwatch.de, gegründet im Herbst 2002, sieht sich als Diskussionsforum rund um Essen, Landwirtschaft, Ernährung und Politik.

Das Fünferteam mit Geschäftsführer Thilo Bode, ehemals Greenpeace-Chef, sitzt in Berlin und arbeitet mit einem bundesweiten Expertennetz zusammen. Man recherchiert, schreibt und mischt auf – unabhängig von Sponsoren und Institutionen. Der Biosektor wird genauso kritisch beäugt wie die herkömmliche Lebensmittelwirtschaft. „Wir wollen allen mal vors Schienbein treten“, sagt Carsten Direske, verantwortlich für den Bereich Kommunikation.

Hinter den Rubriken „Schutz“, „Transparenz“ und „Aktionen“ verbergen sich, leserfreundlich aufbereitet, Wissenswertes und Aktuelles sowohl zur Lebensmittel(un)sicherheit wie Hintergrundartikel über gesundes Essen oder sozial und umweltverträgliches Einkaufen. Zum Beispiel direkt beim Bauern oder bei regionalen Anbietern (www .gutes-vom-bauernhof.de; www .einkaufen-auf-dem-bauernhof .com).

Einfach Lust auf Essen macht das Stöbern in www.lebensmit tellexikon.de: einem Nachschlagewerk mit 830 stets aktualisierten Seiten und mit mehr als als 2.000 Begriffen.Es bietet einen Saisonkalender für Obst, Gemüse und Nüsse, man kann sich über unterschiedliche Anbaumethoden von Lebensmitteln ebenso informieren wie über deren Nähr- und Inhaltsstoffe und versteckte Zusatzstoffe. Unter der Rubrik „Fachchinesisch“ wird erläutert, wie man bridiert, sautiert und tourniert.

Wer das ausprobieren will, schaue unter unter www.chef koch.de, www.freizeit-koch.de oder www.koch-geheimnisse.de nach dem passenden Rezept.