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„Vollkommen neutral“

„Jugend im Parlament“ fordert mehr Grundschule, mehr Polizei, mehr Mittel

Mit der Forderung nach einer sechsjährigen Grundschule und drei kostenlosen Kindergartenjahren ist gestern die dreitägige Aktion „Jugend im Parlament“ zu Ende gegangen. Im Verhältnis zum vergangenen Jahr – als die Nachwuchs-ParlamentarierInnen durch steil-konservative Resolutionen auf sich aufmerksam machten – war die Zusammensetzung des Plenums diesmal „vollkommen neutral“, versicherten die Organisatoren.

Zwar findet sich auch in diesem Jahr die Forderung nach einer Aufstockung der Polizei „vor allem in sozialen Brennpunkten mit hoher Kriminalitätsrate“. Die meisten Forderungen jedoch beziehen sich auf die Sozial- und Bildungspolitik: So soll das Fach Politik ab Klasse sieben verpflichtend werden, zudem mindestens eine Schulstunde pro Woche für Antiagressionstraining und die „Förderung des Rechts- und Demokratiebewusstseins“ reserviert sein. Ferner wird eine einwöchige, verpflichtende Jobmesse verlangt, bezuschusste Fahrausweise für den öffentlichen Nahverkehr, mehr Geld für die Kinder- und Jugendhilfe sowie zusätzliche StreetworkerInnen.

An der fünften Auflage der Veranstaltung nahmen insgesamt 28 Schulen aus Bremen und Bremerhaven teil. Unter den 83 Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren waren neben den mehrheitlich vertretene GymnsiastInnen rund 30 GesamtschülerInnen und eine Auszubildende. Im Gegensatz zum politischen Vorbild war das Jugendparlament in etwa quotiert besetzt. Seine Forderungen werden jetzt in den Gremien der Bürgerschaft diskutiert. mnz

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