Kaschmir im Gespräch

Indische Regierung und Separatisten sprechen erst mal über eine Lösung des Konflikts in der Himalaja-Region

NEU DELHI dpa ■ Zum ersten Mal hat die indische Regierung gestern mit Separatisten aus Kaschmir Gespräche über eine Lösung des Konflikts in der Himalaja-Region geführt. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es anschließend, Indien habe anerkannt, dass es ein politisches Problem in Kaschmir gebe. Die muslimischen Rebellen hätten eingestanden, dass die Gewalt in der Region abnehmen müsse. Beide Seiten erklärten sich bereit, die Gespräche im März fortzusetzen. Wichtigstes Ziel sei es, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

Die Gesprächspartner der Regierung waren Mitglieder einer gemäßigten Gruppe der „All Party Hurriyat Conference“ (APHC). Diese ist eine Dachorganisation von Muslimgruppen, die ein Ende der Herrschaft Delhis in dem von Indien regierten Teil Kaschmirs fordert. Anders als die Gemäßigten lehnen radikale Mitglieder in der Organisation Gespräche über Kaschmir ohne eine Beteiligung Pakistans als sinnlos ab. Der größere südliche Teil des ehemaligen Fürstenstaates mit überwiegend muslimischer Bevölkerung ist Indien unterstellt, der nördliche Teil kam an Pakistan. Ein dritter Teil ist von China besetzt.

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