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Archiv-Artikel

Sudmann versucht‘s wieder

Linke Liste von Regenbogen und PDS nominiert Kandidaten für Bürgerschaftswahl. Wahlprogramm spricht sich für „solidarische Stadt“ und gegen das „kleinere Übel“ aus

Das Bündnis ist ein Experiment, die Spitzenkandidatin weiß dagegen bereits, worauf sie sich einlässt. Die gemeinsame Liste von Regenbogen, PDS und anderen linken Gruppierungen zur Bürgerschaftswahl am 29. Februar wird von Heike Sudmann angeführt. Sudmann war auch schon Regenbogen-Spitzenkandidatin zur Wahl 2001 gewesen und hat sich nun noch einmal bereit erklärt, „weil wir einen ganz heftigen Politikwechsel brauchen“. Die in der Schulbehörde beschäftigte Sudmann wurde am Samstag von der Regenbogen-Mitgliederversammlung einstimmig auf Rang eins gewählt.

Kita-Politik, Privatisierung des LBK, Abschaffung der Frauenpolitik – „dass Schwarz-Schill auf jeden Fall abgewählt gehört, ist klar“, sagt Sudmann. Genauso deutlich sei jedoch, dass „Rot-Grün nicht die natürliche Alternative“ sei. Aus ihrer Sicht wollen SPD und GAL „lediglich intelligenter sparen als der Rechtssenat“ – ohne dass für sozial Schwache mehr dabei herauskäme. So sei die Kandidatur auch eindeutig gegen die Agenda 2010 der rot-grünen Bundesregierung ausgerichtet – „eine Politik, die sich keine CDU-Regierung durchzusetzen getraut hätte“. Letztlich brauche man „wieder eine Politik, die auch das kapitalistische System in Frage stellt“, sagt die ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete und bilanziert: „Wir wollen keine wachsende Stadt, sondern eine solidarische Stadt.“

Ziele, denen sich alle auf der Liste aufgestellten KandidatInnen verpflichtet fühlen – eine Liste, die ohne jegliche Diskussionen und Widerstände gewählt wurde. Hinter Sudmann wurde der 35-jährige Diplomjurist und Landesvorstandssprecher der PDS, Yavuz Fersoglu, auf Rang zwei platziert. Ihm folgen die Politikwissenschaftlerin Annette Sawatzki, der ver.di-Gewerkschafter Berno Schuckardt-Witsch und Lucy Redler von der Sozialistischen Alternative SAV, die sich im Vorjahr durch die Mit-Organisation der SchülerInnendemo gegen den Irakkrieg hervorgetan hatte. Auch auf Platz sechs taucht ein bekannter Name auf: Bernd Welte, Student der Medientechnik und Sprecher der Bambule. PETER AHRENS