vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Im Umsonstladen wird heute die alternative Wirtschaft ausgelotet. Tauschringe seien noch immer dem Kapitalismus verhaftet, ist die These, eine Gratisökonomie – „als Nachbarschaftshilfe oder unter dem Begriff des ‚einen Gefallen tun‘ ist dieses Prinzip noch vielen bekannt“, so der Ankündigungstext – dagegen könnte Abhilfe schaffen. Das ist hübsch esoterisch gedacht, weil es Vorteilsnahme seitens der Gratisökonomen von vornherein ausschließt. Das Franz-von-Assisi-Prinzip also. Sehr lustig und sicher auch interessant für katholische Sozialisten und Freunde des „Empire“-Geweses (Brunnenstraße 183, 20 Uhr). Im Café Morgenrot wird am Dienstag eine Ausstellung eröffnet und zugleich informiert: Was ist mit den Globalisierungsgegnern, die bei den Protesten in Genua und Göteborg verknackt wurden? Ehemalige Gefangene und Freunde geben Auskunft (Kastanienallee 85, 19 Uhr). Ebenfalls am Dienstag spricht im Frieda-Frauenzentrum die Ärztin Jenny de la Torre Castro über ihre Arbeit mit Obdachlosen. Durch ihre Tätigkeit am Ostbahnhof wurde sie als „Engel der Obdachlosen“ bekannt. Nun informiert sie über eine Leben ohne Dach und Bett und vor allem ohne Krankenversicherung (Proskauer Straße 7, 20 Uhr). Am Donnerstag lädt die Jungle World in die TU, dort geht es um die Frage, was nach dem Sturz Saddams, der ja wohl bevorsteht, im Irak passieren wird. Wird die Horrorvision aller Islamisten und Scheichs wahr und der Irak tatsächlich ein säkulärer, demokratischer Staat, der zudem dank seiner Ressourcen über genug Geld verfügt, um zu überleben? Darüber reden verschiedene Exiliraker, die der kurdisch- demokratischen, der patriotischen oder der kommunistischen Partei des Irak angehören (19 Uhr).