unterm strich
:

Das in Berlin geplante NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ besitzt noch immer keine eigenen vier Wände. Der Museumsbau werde nun aber bis zum Sommer 2007 fertig gestellt werden, gab der Senat der Stadt Anfang der Woche bekannt. Die Stiftung „Topographie des Terrors“, welche für die inhaltliche Ausrichtung steht, will jedoch schon ab Mai 2004 eine Teilausstellung präsentieren. Das gab der geschäftsführende Direktor Andreas Nachama bekannt: Die Mitarbeiter der Stiftung sollten nach Jahren der intensiven Arbeit auch einmal die Früchte ihres Schaffens zeigen dürfen, so Nachama. Wichtige Ausschnitte der Ausstellung „Das ‚Hausgefängnis‘ der Gestapo-Zentrale. Terror und Widerstand 1933-1945“ sollen dann am Freigelände in der Anhalter Straße ausgestellt werden. Das Dokumentationszentrum hätte ursprünglich bereits Ende 1998 fertig sein sollen. Doch die Arbeiten am Gebäude für das Dokumentationszentrum stehen – nach einer ungeplanten Kostenexplosion sowie diversen Firmeninsolvenzen – seit 1999 still.

Weniger problematisch verlief offenbar die Einrichtung des „Kurt Tucholsky- Literaturmuseums“, das heute im Schloss Rheinsberg in Nordbrandenburg eröffnet wird. Neben der Totenmaske des Autors werden dort auch Erstausgaben von Tucholskys Büchern, Fotografien und Programmhefte zu sehen sein. In Rheinsberg verbrachte Kurt Tucholsky 1911 mehrere Sommertage. Berühmt machte er den Ort durch seine Erzählung „Schloss Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“, die ein Jahr später erschien.

Ebenfalls stolz auf seine neuen Ausstellungsstücke ist man im Hamburger Helms-Museum. Dort wird ab 2. Februar eine seltene Marmorbüste von Julius Cäsar ausgestellt – jenem römischen Feldherrn, der 100–44 v. Chr. gelebt hat, und dessen Profil auch heutigen Generationen aus zahlreichen Asterix-Heften noch immer wohl bekannt ist. Die Büste wurde im Sommer 2003 auf der sizilianischen Vulkaninsel Pantelleria ausgegraben. Im Mai wird sie zusammen mit den Büsten seines römischen Kaiserkollegen itus sowie Antonia Minor, der Nichte von Augustus, auf Reisen gehen: Nach Paris und in die USA.

Nicht immer ist so leicht zu erkennen, ob es sich um ein Kunstwerk handelt. So haben Bedienstete der Stadt Wolfsburg offenbar den Wert einer Klangskulptur der Kölner Künstlerin Kira Hanusch nicht erkannt, dass diese der Stadt leihweise überlassen hatte. Versehentlich ist sie deshalb „entsorgt“ worden. Nun fordert die Künstlerin 10.000 Euro Schadensersatz. Wolfsburg will nur 1.500 bezahlen. Ein Gutachter soll nun den Wert beziffern.