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Archiv-Artikel

Autobahn durchs Alte Land

Bundesverkehrswegeplan entworfen: A 26 vordringlich, Geld für A 7-Deckel, Hafenquerspange in der zweiten Reihe, Hamburg-Umfahrung A 20 kommt

Der gestern vorgelegte Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan macht einen Bau der A 26 durchs Alte Land bis 2015 wahrscheinlich. Er ermöglicht es, die A 20 als nordwestliche Umfahrung Hamburgs weiterzubauen und stellt Geld für einen Deckel über der A 7 in Bahrenfeld bereit. Auf die Hafenquerspange A 252 dagegen darf Hamburg wohl noch ein Weilchen warten. Für die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck gibt es eine Chance, wenn andere Vorhaben ausfallen sollten. Zwischen Ahrensburg und Wandsbek soll ein drittes Gleis gelegt werden.

Der bis ins Jahr 2015 reichende Bundesverkehrswegeplan sortiert die von den Ländern gewünschten Verkehrsbauten nach ihrer Dringlichkeit. Er muss mit den Ländern und Lobbygruppen diskutiert und vom Bundestag abgesegnet werden. Von 2000 Projekten wurden 870 zum „vordringlichen Bedarf“ erklärt, 770 zum „weiteren Bedarf“. Projekte aus dem vordringlichen Bedarf dürfen gebaut werden. Solche aus dem weiteren Bedarf dürfen geplant werden und haben bis 2015 nur eine Chance, wenn andere ausfallen.

Die A 26 ist von Stade bis zur A 7 auf Hamburger Gebiet als vordringlicher Bedarf ausgewiesen. Ihr erster Abschnitt von Stade nach Horneburg ist bereits im Bau. Ihre Fortsetzung zwischen der A 7 und der A 1 im Hamburger Hafen, die Hafenquerspange A 252, gilt als weiterer Bedarf.

Die Fortsetzung der Ostsee-Autobahn nordwestlich um Hamburg herum zur Elbe bei Glückstadt ist unterschiedlichen Bedarfen zugeordnet. Die Autobahn wird Stück für Stück gebaut: Von der schleswig-holsteinischen Landesgrenze mit Mecklenburg-Vorpommern bis Bad Seegeberg gilt sie als vordringlich. Zwischen der A 1 bei Bad Seegeberg und der A 7 bei Bad Bramstedt gilt sie als weiterer Bedarf mit dem Vorbehalt, aufgrund naturschutzrechtlicher Gegebenheiten sei die Planung kompliziert. Für den Abschnitt von der A 23 bis zur A 7 gilt das gleiche bei vordringlichem Bedarf.

Grünes Licht erhält der seit Jahren geplante Deckel über der A 7. Der Bund will sich mit 97,2 Millionen Euro an dem 250 Millionen Euro teuren Vorhaben beteiligen. Der 2,6 Kilometer lange Deckel über der Autobahn würde die Anwohner vor Lärm schützen und Ottensen mit Othmarschen verbinden. Er wird möglich, weil die A 7 ausgebaut werden soll.

Um zwei Spuren verbreitert wird auch die A 1 auf Hamburger Gebiet. Die vom Senat gewünschte „Westumfahrung“ A 20 ist nicht in dem Plan enthalten.

Gernot Knödler