: Allianz braucht Geld
Nach Verlust will die Versicherung ihr Kapital erhöhen. Die Anleger sollen nun 5,5 Milliarden Euro geben
MÜNCHEN dpa ■ Nach dem ersten Verlust in ihrer Geschichte will sich die Allianz mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld in Milliardenhöhe beschaffen. „2002 war für uns ein sehr schlechtes Jahr“, sagte der scheidende Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle gestern in München.
Wegen der Krise bei der Dresdner Bank, der Talfahrt an den Börsen und der Jahrhundertflut entstand ein Verlust von knapp 1,2 Milliarden Euro. Ohne Beteiligungsverkäufe wäre das Minus noch höher ausgefallen. Schulte-Noelle kündigte neben der Kapitalerhöhung auch die Ausgabe einer Anleihe an. Die Allianz muss auf diesem Weg ihre zusammengeschmolzene Kapitalbasis stärken. Auch die Münchener Rück kündigte die Ausgabe einer Anleihe an. Schulte-Noelle sprach von einer Krise des Unternehmens. „Die Gruppe hat an Wert verloren.“ Man habe aber die Wende zum Besseren eingeleitet. Mit der Ausgabe neuer Aktien will sich die Allianz AG nun bis zu vier Milliarden Euro beschaffen. Die Ausgabe einer Anleihe soll nochmals rund 1,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen.
Im Zuge der Transaktionen wollen Münchener Rück und Allianz ihre Überkreuzbeteiligungen auf jeweils nur noch 15 Prozent reduzieren.