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Archiv-Artikel

Vier Tage Bomben auf Bagdad

Spärliche Angaben über Tote und Verletzte. Schwere Schäden an Häusern und Palästen

BAGDAD/BERLIN ap/taz ■ Drei Menschen starben, und über 200 wurden bis gestern Nachmittag bei den Bombenangriffen auf Bagdad verletzt. Diese Zahlen nannte jedenfalls das irakische Gesundheitsministerium. Die meisten der Opfer seien Zivilisten. Gestern Abend wurden die Bombenangriffe fortgesetzt.

Die amerikanische Luftoffensive begann in der Nacht zu Donnerstag mit gezielten Angriffen auf einen Bunker Saddam Husseins. Sie steigerten sich und erreichten ihren vorläufigen Höhepunkt in der Nacht von Freitag auf Samstag, in der über 100 einzelne Angriffe geflogen worden sein sollen. Insgesamt haben die US-Streitkräfte 800 Kampfeinsätze über dem Irak gezählt.

Die Bomben haben in Bagdad laut Augenzeugenberichten bis gestern Nachmittag hauptsächlich Regierungsgebäude getroffen. Zwei große Paläste Saddam Husseins sind zerstört, ebenso wie die Hauptquartiere von Geheim- und Sicherheitsdiensten. Doch Reporter konnten auf von offiziellen Stellen organisierten Rundfahren auch sieben zerstörte und zwölf schwer beschädigte Wohnhäuser besichtigen.

Offenbar vergeblich versuchte das irakische Militär, mit den durch Abbrennen von Öl erzeugten Rauchwolken die angreifenden Bomber in die Irre zu führen. Am Samstag waren 20 dieser Rauchsäulen im Süden der Stadt zu sehen. Iraks Luftabwehr beschoss die US-Flugzeuge immer wieder: „Es war augenfällig, dass es eine ganze Menge Flugabwehrfeuer gab“, sagte US-Oberbefehlshaber Tommy Franks.