Krieg ist hoch im Kurs

Reisebranche ist Kriegsverlierer. Aktienmärkte reagieren jedoch mit starken Kursgewinnen. Ölpreis im Sturzflug

BERLIN taz ■ Die Reisebranche ächzt unter den Auswirkungen des Irakkrieges: Zur allgemeinen Rezession kommt jetzt noch die Zurückhaltung bei Flugbuchungen. Der internationale Verband der Fluglinien (IATA) rechnet mit weiteren Verlusten von zehn Milliarden US-Dollar für die Airlines.

Die Aktien von Lufthansa oder Europas größtem Touristikkonzern TUI zeigten sich von den Angriffen auf Irak jedoch unbeeindruckt, sondern schlossen – dem allgemeinen Trend folgend – teils mit deutlichen Gewinnen. TUI war am Freitag gar mit einem Plus von 11,68 Prozent Spitzenreiter im Deutschen Aktienindex DAX. Der DAX kletterte insgesamt um 4,23 Prozent auf 2715,06 Punkte. Der Wall Street brachte der Krieg die stärksten einwöchigen Kursgewinne seit 1982: In der vergangenen Woche legte der Dow-Jones-Index um 8,4 Prozent auf 8521,97 Punkte zu.

Während die Börsen anzogen, wurden Rohstoffe wieder billiger. Nach der Einnahme wichtiger Ölfelder im Süden des Irak durch britische und US-Truppen fielen die Ölpreise weiter stark. Von 40 Dollar Ende Februar fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) auf unter 25 Dollar. Zu dem aktuellen Preissturz dürfte auch beigetragen haben, dass sich die Lage nach dem Generalstreik in Venezuela normalisiert und einer konjunkturell und saisonal schwachen Nachfrage ein ausreichendes Angebot gegenübersteht. SPI