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Archiv-Artikel

die anderen über stoiber und merkel

Der Münchner Merkur kommentiert den Unions-Streit: Edmund Stoiber hat nach seiner gescheiterten Kanzlerkandidatur in der Union nichts mehr zu melden – er weiß es nur noch nicht. So oder so ähnlich haben es die Büchsenspanner von Angela Merkel wochenlang gestreut. Sollte die CDU-Chefin so töricht gewesen sein, selbst daran zu glauben? Mit ihrer kritiklosen Unterstützung der brachialen Washingtoner Kriegspolitik hat sie die Sympathien vieler Unionsleute verspielt. Es fällt schwer zu glauben, dass Merkel als Siegerin aus dem Machtkampf hervorgehen könnte. Denn letztlich bemisst sich politisches Gewicht nach dem Wählerzuspruch. Stoiber, darauf deuten alle Umfragen hin, wird bald einen grandiosen Sieg bei der Landtagswahl erringen.

Die Fuldaer Zeitung meint dazu: Statt auf Gemeinsamkeit setzt Stoiber auf Abgrenzung. Er will landespolitisches Profil zeigen. So richtig glaubwürdig ist das aber nicht. Denn noch im September – als das Kanzleramt in Reichweite war – vertrat der damalige Kandidat moderate Positionen. Die Forderung aus dem CSU-Sanierungsplan für Deutschland etwa, die Sozialhilfe auch für arbeitsfähige Arbeitslose um 25 Prozent zu beschneiden, hätte Stoiber noch im September niemals geäußert.