: Zwei Drittel ohne
Senator Drägers Gebühren-Modell ist ein Flopp: Nur ein Drittel der Studierenden in Hamburg erhielte Geld
Es wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein. Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger wollte dieser Tage ein Modell zur Studienfinanzierung vorstellen, das Gebühren in Höhe von 2500 Euro finanzierbar macht und nur unwesentlich mehr Kosten verursacht als das heutige Bafög. Dessen Kosten betrugen im vorigen Jahr 730 Millionen Euro. Drägers Modell, das auf Volldarlehen basiert, die 13 Jahre lang in Raten von acht Prozent des Bruttoeinkommens zurückgezahlt werden müssten, belastet den Staat mit 900 Millionen Euro pro Jahr.
Die Differenz von 130 Millionen Euro solle für eine verbesserte Hochschulausstattung sorgen und eine höhere Studienqualität bringen, sagte Dräger gestern bei der Präsentation des Modells in München. Dabei erwähnte er ein wesentliches Detail. Seine Rechnung basiert auf der Annahme, dass nur ein Drittel der 280.000 jährlichen Studienanfänger das Darlehen von 6500 Euro pro Jahr in Anspruch nimmt. Davon sollen 4000 Euro zur Lebenshaltung und 2500 Euro für Studiengebühren verwendet werden.
„Wie sollten die übrigen Zwei Drittel der Studierenden Gebühren finanzieren?“, fragt AStA-Referent Christain Schomann. „Das Modell beruht auf der Annahmne, dass diese die Gebühren anders bezahlen“, räumt Drägers Sprecherin Sabine Neumann denn auch ein. Ohne zu sagen, wie.
Dräger nennt das Model dennoch „sozial gerecht“ und geht davon aus, dass es helfen wird, die niedrige Akademikerquote von 16 Prozent in Deutschland zu steigern. KAIJA KUTTER