: Schritt ins Freischaffende
Leitungswechsel am Bremer Kinder- und Jugendtheater Moks: Mit dem Ende der Spielzeit verlässt der künstlerische Leiter Klaus Schumacher das Haus, bleibt allerdings als Regisseur erhalten. Schumachers Nachfolgerin wird Rebecca Hohmann
Am deutlichsten wurde das Schwäbische Tagblatt: „Schumachers erste Inszenierung im Erwachsenentheater ist gleich meisterlich geraten. Schirmer hat ihn am Bremer Kindertheater entdeckt. Keine Frage, man wird von ihm noch mehr zu sehen bekommen in Stuttgart – und dann in Hamburg.“
Zu lesen war das Ende Oktober in einer Kritik zu dem Koltès-Stück „Kampf des Negers und der Hunde“ am Staatstheater Stuttgart. Ein großer Erfolg, auch aus Sicht anderer Zeitungen: Von „glasklarer Leichtigkeit“ berichtet Theater der Zeit, „punktgenau und für Überraschungen gut“ schrieben die Stuttgarter Nachrichten. Liegt nahe, dass Klaus Schumacher in dem Fach „Erwachsenentheater“ weitermachen wird – allerdings ohne das Kinder- und Jugendtheater dafür an den Nagel zu hängen.
Wobei es da doch etwas gibt, mit dem nun Schluss ist: Zum Ende der laufenden Spielzeit hört Schumacher, 38, als künstlerischer Leiter des Moks auf. Seine Nachfolgerin wird Rebecca Hohmann, die seit 1999 als Dramaturgin und seit 2003 als stellvertretende Leiterin am Moks tätig ist. Hohmann, 37, wollte eigentlich ihrerseits ans Braunschweiger Kinder- und Jugendtheater wechseln, entschied sich dann aber kurzfristig dafür, in Bremen zu bleiben.
Schumacher wird nun als freier Regisseur weitermachen, geplant sind eine weitere Inszenierung am Stuttgarter Staatstheater, eine Inszenierung im Schauspielhaus des Bremer Theaters und ein bis zwei Kinder- und Jugendtheater-Inszenierungen. Die wird Schumacher am Moks realisieren, wo ihn die neue Leiterin Hohmann darüberhinaus weiterhin „einbinden will als Berater und Initialzünder“.
Für Schumacher ist der Schritt ins Freischaffende „eine Chance“, etwas, von dem er sich nach 8 Jahren am Moks sagte: „Das versuche ich jetzt mal.“ Zumal ihm das Renommée seiner neuen Wirkungsstätten hilft: „Sowohl Bremen als auch Stuttgart sind sehr gute Häuser.“ Und Stuttgart birgt durch seinen Intendanten Friedrich Schirmer einiges Sprungbrett-Potenzial: Schirmer, bekannt als Talent-Scout, wechselt im Sommer 2005 ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.
Für die Zukunft des Bremer Moks prognostiziert die neue Moks-Leiterin Hohmann erst einmal: „Kontinuität.“ Die Theaterpädagogik-Vorhaben wie das Projekt „Tank – Plattform für junge Theatermacher“ wolle sie stabilisieren, ferner soll es wieder Kooperationen geben wie zuletzt die mit der Kammerphilharmonie oder mit dem Tanztheater-Regisseur Wilfried van Poppel. Wünschenswert, so Hohmann, sei, die Anzahl der Inszenierungen pro Jahr zu erhöhen. Schumacher: „Mit zwei Schauspielern mehr im Ensemble könnte man einen Repertoire-Betrieb aufbauen. Im Moment spielen wir noch in Blöcken.“
Einer dieser Blöcke startet am 21. Februar mit der Uraufführung des Stückes „Playback Life“ – Schumachers letzter Arbeit als künstlerischer Leiter, entwickelt in enger Zusammenarbeit mit dem Moks-Ensemble. kli