der irakkrieg – nachrichtenüberblick :
Die Lage: Nach dem Abflauen der Sandstürme kündigte die Kriegskoalition verstärkte Angriffe an. Die vordersten Einheiten der US-Truppen liefern sich Gefechte mit irakischen Kräften außerhalb der Stadt Kerbela, 80 Kilometer südwestlich von Bagdad. Tausende Zivilisten verließen die umkämpfte Stadt Basra. 1.000 US-Fallschirmjäger landeten in Nordirak, um dort eine zweite Front aufzubauen. Derweil greifen kurdische Milizionäre in den Krieg ein und besetzen eine irakische Stellung bei Kirkuk.
Tote: Das irakische Gesundheitsministerium berichtete gestern von 350 toten und 3.650 verletzten Landeseinwohnern.
Propaganda oder Wahrheit: Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon behauptet, es gebe „umfangreiche Funde, die eindeutig beweisen, dass irakische Truppen für den Einsatz“ von Massenvernichtungswaffen vorbereitet seien.
Kritik an Militärstrategie: Die US-Militärs verstärken ihre Truppen in Kürze um mehr als 30.000 Mann. Sie geben nun offen zu, dass sie mit einem längeren Krieg rechnen als noch vor einer Woche angenommen. Ihre Exkollegen und die Presse beginnen über die Strategie der Befehlshaber zu zetern. US-Verteidungsminister Rumsfeld habe zu stark auf moderne Technologien gesetzt, heißt es.
Der Dollar: Sein Wert gegenüber dem Euro ist gestern angesichts der Ängste der Anleger vor einem längeren Irakkrieg weiter gesunken.
„Generation Golfkrieg“: Soziologe Dieter Rucht prognostiziert: „Die aktuelle Protestbewegung wird, was ihre Masse angeht, verebben.“ Doch: Gerade die zahlreich demonstrierenden Schüler in Deutschland „verlieren derzeit ihre politische Naivität“. Einer Dimap-Umfrage zufolge sind 83 Prozent der Befragten gegen den Irakkrieg. 61 Prozent fordern, dass sich Deutschland am Wiederaufbau beteiligt.