: Arbeit bleibt ein rares Gut
300.000 Berliner sind ohne Job – 10.000 weniger als 2003. Wirtschaftssenator Wolf sieht „positive Tendenz“
Die Lage auf dem Berliner Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Ende Januar waren rund 303.300 Menschen arbeitslos gemeldet, wie am Donnerstag die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Das waren etwa 9.700 Jobsuchende mehr als einen Monat zuvor, aber 10.100 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 17,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 17,3 Prozent. Trotz dieser Daten sieht Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) eine „positive Tendenz“. Die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik habe aber „noch nicht zu tiefgreifenden Veränderungen geführt“, räumte der Senator ein.
Über ein Drittel der Berliner Jobsuchenden (37,3 Prozent) sind Langzeitarbeitslose. Offene Stellen waren Ende Januar 6.538 gemeldet, 762 weniger als im Dezember und 426 weniger als vor einem Jahr. Erneut entlasteten arbeitsmarktpolitische Maßnahmen den Markt. An beruflichen Bildungsmaßnahmen nahmen 9.922 Personen teil. Von öffentlich geförderter Beschäftigung lebten 15.608 Menschen. Zudem wurden an 3.641 Jungunternehmer Überbrückungsgeld sowie an 6.532 Personen als Ich-AG Zuschüsse gezahlt.
Erst in einigen Monaten werde sich zeigen, ob die Erholung der Konjunktur zu mehr Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt führt, betonte Wolf. Arbeitsplätze schüfen und sicherten in Berlin in der Regel kleine und mittlere Unternehmen. Auf deren Förderung zielten die Bestrebungen des Senats, die Investitionsbank in eine selbstständige Mittelstandsbank umzuwandeln, die die bisher bestehenden Finanzierungsangebote für diese Betriebe erweitern und vereinfachen wird. DDP