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Archiv-Artikel

Afrika und USA auf einer Stufe?

Wer wie Dominic Johnson den Krieg der USA und Großbritanniens gegen den Irak mit Kriegen innerhalb Afrikas und mit Befreiungskriegen auf eine Stufe stellt und damit den Irakkrieg rechtfertigt, befindet sich in einer Position, die von wenig Reflexion zeugt. Geht es bei den „innerafrikanischen“ Kriegen (bei denen allerdings auch nachzufragen wäre, wie viele außerafrikanische Interessen und Gelder dahinter stehen) auch darum, dass die einzige verbliebene so genannte „Weltmacht“ eine Neuaufteilung der Welt nach ihren eigenen geostrategischen, ökonomischen und militärischen Interessen (Ausprobieren neuer Waffengattungen etc.) durchzusetzen versucht?

Dass Diktatoren beseitigt werden müssen, ist vermutlich eine von vielen geteilte Ansicht. Und doch ist es so, dass das nur aus dem betroffenen Land selbst heraus möglich ist. Wenn Herr Johnson schon nicht einen grundsätzlichen Pazifismus verinnerlicht hat, so hätte er immerhin die Situation in Afghanistan, die zeigt, wie frei die Menschen nach einem von westlichen Armeen gegen ihr Land geführten Krieg wirklich sind, als ein Beispiel hernehmen können, an dem zu erkennen ist, dass diese Art der „Abschaffung“ eines diktatorischen Regimes nicht funktionieren kann.

DORO WILLERDING, Kassel

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