: Böhrnsen auf der Suche nach typisch Bremischem
In einem unauffälligen Haus im Faulenquartier, schräg gegenüber vom Sex-Shop „Intimchen“, befindet sich die letzte verbliebene Bremer Rösterei alter Art. Ihr Gründer, August Münchhausen, hat dort, im Geeren 24, bis vor kurzem noch seinen wundervollen Kaffee gemahlen. Im Januar ist der hoch betagte Herr verstorben. Seine Tochter überlegt jetzt, ob und wie sie den Betrieb weiterführen soll – sie denkt an eine „Erlebnisrösterei“. Ebendort stellte SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen, der zwar kaffeebohnenschnuppernd für die Fotografen posierte, aber sein Tässchen Kaffee nicht anrührte, seine neueste Initiative vor. Die hat den Namen „Typisch Bremisch“ und soll in das SPD-Programm „Vitale Stadtviertel“ aufgenommen werden. Längst vergessene Bremensien sollen so wieder Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Neben Münchhausens Rösterei denkt Böhrnsen etwa an die alte Pegeluhr am Kopf des ehemaligen Überseehafens oder an den Windkanal des Flugpioniers Heinrich Focke. Jetzt hofft die SPD auf „die Mitarbeit der Menschen“, die sich mit Hinweisen auf typisch bremische „Kleinode, die im Verborgenen schlummern“, vertrauensvoll an die Fraktion wenden können. jox / Foto: K. Doepner